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Zwei starke Motive: Warum Berater Fachartikel veröffentlichen

Echte Fachautoren eint ein gemeinsames Ziel: Sie möchten qualitativ hochwertige Fachartikel schreiben. Mit ihren Texten wollen sie herausragen aus der Flut der Artikel, die täglich in Blogs, auf PR-Plattform oder in den Foren sozialer Medien publiziert werden. Zwei große Motive treiben sie an.

Wenn Sie die Namen Hermann Simon, Gerd Kerkhoff und Péter Horváth hören – woran denken Sie? Vermutlich an die Themen Preis, Einkauf und Controlling. Hermann Simon hat sich mit seinem Beratungsunternehmen als Spezialist für Preisstrategien positioniert; Gerd Kerkhoff machte sich mit seinem Bestseller Milliardengrab Einkauf einen Namen als Spezialberater für Beschaffung. Und Péter Horváth, Mitgründer der Managementberatung Horváth & Partners, gilt als Pionier des Controllings im deutschsprachigen Raum.

Drei Beispiele für Berater, die mit ihrem Thema Meinungsführer geworden sind. Solche Vorbilder spornen an. Dahinter steht die Idee, bei seiner Zielgruppe in größerem Umfang wahrgenommen zu werden. Man möchte sich als erfahrener Experte positionieren, Bekanntheit erlangen, Vertrauen aufbauen. Letztlich geht es darum, in den Köpfen möglicher Kunden präsent zu sein und im Falle eines Beratungsbedarfs angefragt zu werden.

Streben nach Bekanntheit und Meinungsführerschaft

Der Wunsch, mit einem Thema Bekanntheit zu erlangen, vielleicht sogar Meinungsführer zu werden: Für viele Berater liegt darin das wohl stärkste Motiv, zum Fachautor zu werden. Indem sie regelmäßig Fachartikel veröffentlichen, später vielleicht auch ein eigenes Buch, zeigen sie Flagge: „Das ist mein Thema, da bin ich ganz vorne mit dabei.“ Nicht zuletzt steigt mit der Bekanntheit auch der eigene Marktwert.

Das Streben nach Meinungsführerschaft zählt deshalb zu den spannendsten Themen im Beratermarketing. Aber auch zu den anspruchsvollsten: Die meisten Berater kennen sich zwar in ihrem Thema hervorragend aus. Doch fehlt ihnen die  Erfahrung, ihr Wissen für einen Artikel, ein Buch, einen Vortrag oder einen anderen Marketingkanal aufzubereiten.

Wie Sie es richtig anpacken und Meinungsführer werden können, erfahren Sie in einem ausführlichen Werkstattgespräch mit dem Unternehmer und Berater-Berater Giso Weyand.

Hier nur so viel: Fachartikel alleine bringen noch keine Meinungsführerschaft, spielen aber im Mix der Marketinginstrumente eine wichtige Rolle. „Bis ein Buch erschienen ist, können zwei Jahre vergehen“, erklärt Giso Weyand, „einen Artikel kann ich dagegen nach ein paar Monaten gedruckt in Händen halten.“ Zudem lassen sich Artikel auf einfache Weise weiterleiten und sind deshalb auch ein gutes Instrument für die Kontaktpflege.

Der Wunsch, Wissen weiterzugeben

Wenn ich zusammen mit einem Berater Themen für Fachartikel entwickle oder ihn als Ghostwriter beim Schreiben seines Buchs unterstütze, spüre ich oft noch ein anderes Motiv: das Anliegen, Wissen und Erfahrung weiterzugeben. Über die Jahre hat er enorm viel gelernt und erlebt – und möchte das angesammelte Wissen nun aufbereiten und als Buch oder Fachartikel veröffentlichen.

Das lässt sich wohl verallgemeinern: Viele erfolgreiche Menschen sehen die letzte Stufe ihrer Karriere darin, ihr Wissen an nachfolgende Generationen weiterzugeben. Oft ist das ein sehr starkes Motiv, zum Fachautor zu werden.

  • Da gibt es zum Beispiel den Führungscoach, der über Jahrzehnte Führungskräfte beim Aufstieg von der zweiten zur ersten Führungsebene begleitet hat; sein Anliegen ist es jetzt, nachrückenden Managern einen ehrlichen Einblick in die Welt der Vorstandsetagen zu geben.
  • Ähnlich die Motivation eines Karriereberaters: Er möchte jungen Nachwuchskräften die ungeschriebenen Gesetze in großen Organisationen offenlegen.
  • Ein Turnaround-Berater möchte beschreiben, wie er kritische Situationen gedreht hat und was Unternehmer daraus lernen können.
  • Ein Berater für interkulturelles Management hat weltweit zahlreiche Firmenfusionen begleitet; er möchte aufzeigen, wie man internationale Teams erfolgreich führt.

Spannende Themen, die für viele Menschen wichtig sind. Viele Berater empfinden es als eine schöne und sinnvolle Aufgabe, hierzu mit ihrem Wissen einen Beitrag zu leisten.

Die Psychologin Tatjana Schell, Professorin am Institut für Psychologie der Universität Innsbruck, forscht zum Thema Lebenssinn. Dabei hat sie verschiedene Quellen identifiziert, aus denen Menschen ihren Lebenssinn schöpfen. Eine dieser Quellen, so fand die Forscherin heraus, erweist sich als besonders ergiebig: die Generativität. Gemeint ist damit, dass Menschen etwas schaffen, was der Nachwelt oder dem „großen Ganzen“ zugute kommt – etwa indem sie ihr eigenes Wissen und Können weitergeben.

Was bedeutet „Generativität“?

  • Weitergeben von Wissen und Können an die Gemeinschaft
  • sich um Menschen kümmern, die nachfolgen
  • Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen
  • anderen etwas geben – und sich selbst einen Zweck geben

Quelle: Spectrum der Wissenschaft, Gehirn&Geist 8/2017

Fachartikel veröffentlichen, die es wert sind, gelesen zu werden

„Fachartikel sind eine schöne und bewährte Möglichkeit, die eigenen Gedanken zu strukturieren und sich auszuprobieren“, beobachtet der Berater und Buchautor Giso Weyand. Ein Aspekt, den viele Autoren bestätigen und als besonders wertvoll empfinden.

Was folgt daraus?

Vielleicht das: Lassen Sie sich auf ihr Thema ein, ohne gleich verbissen an Ihr Marketing zu denken. Reflektieren Sie Ihr Wissen in der Haltung eines uneigennützigen Ratgebers: Was davon ist besonders wichtig? Welche Erkenntnisse sind für andere Menschen wertvoll? An welchen Stellen können Sie mit Ihren Erfahrungen Orientierung geben?

Solche Überlegungen münden in Botschaften, die sich in Fachartikel packen lassen – und es wert sind, gelesen zu werden. Es entstehen exklusive Artikelideen, die bei Fachredaktionen auf Interesse stoßen. So publizieren Sie Artikel, die aus der Flut der Beiträge in Blogs, auf PR-Plattform oder den Foren sozialer Medien herausragen.

Trifft es das?

Wie dargestellt gibt es nach meiner Erfahrung vor allem zwei Motive, warum Berater Fachartikel veröffentlichen: zum einen das Streben nach Bekanntheit, Meinungsführerschaft und geschäftlichem Erfolg, zum anderen der Wunsch, Wissen und Erfahrung weiterzugeben.

Trifft es das? Teilen Sie mir doch gerne einmal Ihr Motiv mit, am einfachsten über die Kommentarfunktion unten auf der Seite.

So finden Sie den ersten Schritt zu Ihrem Fachartikel:

2 Kommentare

  1. „Fachartikel sind eine schöne und bewährte Möglichkeit, die eigenen Gedanken zu strukturieren und sich auszuprobieren“ ist für mich durchaus eine gleichwertige Motivation zu den beiden von Ihnen hervorgehobenen.
    Gerade für Menschen, die gern im „Big Picture“ denken, ist ein Artikel ein Realitätscheck, mit dem man sich unbestechlich prüfen kann, ob man das Thema auch im Detail verstanden hat und unmißverständlich und diskussionsfest wiedergeben kann, sei es in Präsentation oder Gespräch. Man hält sich zugleich den vorläufig noch fiktiven Leser aus seiner Zielgruppe vor Augen – und lernt möglicherweise dabei noch etwas über ihn dazu. Ob am Ende eine Veröffentlichung steht oder nicht – man ist sicher im Sujet angekommen,
    Mit freundlichem Gruß
    G.Fritz

    • Christian Deutsch sagt

      Vielen Dank für die Ergänzung! Ja, Sie haben recht, das ist für viele Autoren ein wichtiges Motiv. Das Reizvolle daran ist, dass dieser Effekt zusätzlich eintritt: Man ordnet seine Gedanken und verfügt am Ende zudem über einen Artikel.

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