Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie gefährlich ein Punkt sein kann?

Auf den ersten Blick ist der Punkt ein harmloses Satzzeichen. Er kennzeichnet das Ende eines Satzes, Punkt.

Und doch warnen Sprachexperten vor ihm. Viele Menschen lesen einen Text nur flüchtig und neigen dazu, ihn bei erster Gelegenheit wieder zu verlassen. Ein Punkt bestärkt sie darin, denn er signalisiert: Ein Gedanke ist abgeschlossen.

Jeder Schreiber sollte den Punkt als Problem erkennen, meint der Journalistenausbilder Wolf Schneider. Am Beispiel von Rousseaus Gesellschaftsvertrag verdeutlicht Wolf Schneider, wie man es richtig macht:

„Rousseau hätte seinen GESELLSCHAFTSVERTRAG natürlich so eröffnen können: ‚Der Mensch ist frei geboren.‘ Aber das wäre eine Allerweltsbehauptung gewesen. Und so setzte er den Punkt erst, nachdem er eine Spannung aufgebaut hatte: ‚… ist frei geboren und liegt doch überall in Ketten.'“ Quelle: ZEIT ONLINE

Kurze Sätze sind wichtig, um komplexe Zusammenhänge verständlich darzustellen. Doch gilt es auch zu bedenken: Punkte sind wie Stoppschilder. Der flüchtige Leser nimmt sie als Gelegenheit, aus dem Text auszusteigen. Oft hilft anstelle des Punkts ein Doppelpunkt, der auf das Kommende neugierig macht.

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Impuls

Ein Punkt ist wie ein Stoppschild. Das Gefährliche daran: Der flüchtige Leser nimmt ihn als Gelegenheit, aus dem Text auszusteigen.