6 | Die Gliederung erstellen

Wesentliche Vorarbeiten für Ihren Artikel haben Sie geleistet. Erstens haben Sie Ihr Thema auf eine Botschaft oder Kernaussage zugespitzt; sie gibt Ihrem Artikel eine klare Stoßrichtung und bleibt im Gedächtnis des Lesers haften. Und zweitens haben Sie nach dem Nutzen des Themas für den Leser gefragt und eine große Fallhöhe aufgebaut.

Nun geht es – endlich! – an die eigentlichen Inhalte. An das, was Sie mit Ihrem Artikel ausführen möchten.

Doch Vorsicht, nicht gleich loslegen! Die Gefahr, sich bei einem komplexen Thema im Gestrüpp der eigenen Gedanken zu verheddern, ist noch nicht gebannt.

Es stimmt zwar: Sie haben eine Botschaft, die vorgibt, wohin die Reise geht. Wie ein Leuchtturm weist sie die Richtung, in die Sie sich durchschlagen müssen. Damit steht aber noch längst nicht fest, ob Sie sicher ans Ziel gelangen. Hierfür bedarf es zusätzlicher Wegweiser, die Sie sicher durch unübersichtliches Gelände geleiten. Diese Wegweiser sollten in kurzen Abständen aufgestellt sein, so dass es nahezu unmöglich ist, vom richtigen Weg abzukommen.

Mit anderen Worten:

Damit verbunden ist ein Effekt, der Ihnen das Schreiben enorm erleichtert: Dank der Gliederung haben Sie den Text schon ziemlich präzise „vorausgedacht“. Dadurch kommen Sie recht gut in einen Schreibfluss und können zügig eine erste Rohfassung des Artikels schreiben.

Erstellen Sie also eine aussagefähige Gliederung, bevor Sie mit dem Schreiben beginnen.

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Ausgangspunkt

Machen wir uns noch einmal den Aufbau eines Artikels klar (siehe Lektion 1:)

Teil I: Zum Thema hinführen
·       Magnet (Überschrift, Vorspann, Einstieg)
·       Botschaft (ein bis drei Sätze)
·       Fallhöhe (ein bis drei Abschnitte)
Teil II: Inhalte ausführen
·       Ausführungen (Hauptteil des Artikels)

Botschaft und Fallhöhe haben wir bereits erarbeitet, mit dem Magneten befassen wir uns in Lektion 8. Wir kommen damit zu Teil II, dem eigentlichen Inhalt des Artikels – und benötigen hierfür zunächst eine klare Struktur.

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Schritt 1: Den Stoff erfassen

Dank der Botschaft ist das Thema klar umrissen. Noch nicht beantwortet ist jedoch die Frage, mit welchen Inhalten Sie die Botschaft näher ausführen sollen. Überlegen Sie, was für das Thema wirklich wichtig ist: Welche fünf Aspekte gehören aus Ihrer Sicht auf jeden Fall in den Artikel?

Um die wichtigen inhaltlichen Aspekte zu sammeln und zu notieren, hilft es, aus zwei Richtungen zu denken:

1. Perspektive des Lesers: Was möchte der Leser wissen, was sind seine Fragen? Was weiß er schon, gehört also eher nicht in den Artikel? Was denkt er über das Thema? Was würden er gerne über das Thema lesen?
2. Perspektive des Autors: Was ist aus Ihrer Sicht als Expertin oder Experte für den Leser wichtig? Was sollte er unbedingt wissen?

ChatGPT fragen

Sind Sie unsicher, ob Sie alle relevanten Aspekte notiert haben? An dieser Stelle kann es sinnvoll sein, sich durch künstliche Intelligenz inspirieren zu lassen. Möglicherweise stoßen Sie so noch auf den einen oder anderen Aspekt, an den Sie gerade nicht gedacht haben.

Erklären Sie hierzu der KI, dass Sie einen Fachartikel schreiben möchten, nennen Sie Thema, Zielgruppe und Botschaft – und führen Sie mit ChatGPT einen kleinen Dialog, etwa indem Sie schreiben:
·       Was sind die sieben wichtigsten Fragen, die ein Leser bei diesem Thema hat?
·       Was sind die größten Schmerzpunkte, die der Leser bei diesem Thema hat?
·       Ausgehend von der Botschaft: Schlage mir eine Gliederung für den Artikel vor.

Schritt 2: Hauptpunkte und Unterpunkte festlegen

Welche Hauptpunkte ergeben sich aus den gesammelten Aspekten? Formulieren Sie diese Punkte als Kernaussage – und ordnen Sie diesen Hauptpunkten die übrigen Aspekte als Unterpunkte zu.

Im Falle des Artikels zum Thema „Markenaufbau für Mittelständler“ könnte das so aussehen:

Warum auch für Mittelständler ein Markenaufbau wichtig ist

• Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Differenzierung
• Aufbau von Kundenloyalität und Vertrauen
• Beitrag zur Unternehmensresilienz und zum langfristigen Erfolg

Effektiver Markenaufbau mit begrenztem Budget

• Digitales Marketing und Social Media als kosteneffiziente Kanäle
• Content-Marketing: Qualität über Quantität
• Partnerschaften und Kooperationen zur Erweiterung der Reichweite

Digitalisierung im Markenaufbau

• Nutzung digitaler Plattformen zur Markenpräsenz und Imagebildung
• Zielgruppenspezifische Ansprache durch Datenanalyse
• Online-Präsenz und deren Einfluss auf das Markenimage

Messung des Markenaufbauerfolgs

• Kennzahlen zur Bewertung der Markenstärke
• Tools und Techniken zur Erfolgsmessung
• Anpassung der Strategie basierend auf Performance-Daten

Entwicklung und Kommunikation der Markenidentität

• Erarbeitung einer konsistenten und authentischen Markenbotschaft
•  Strategien zur effektiven Kommunikation über diverse Kanäle
• Aufbau einer emotionalen Verbindung zur Zielgruppe

Schritt 3: Inhaltlich nachvollziehbar gliedern

Wir alle haben unsere Vorgehensweise, wenn es darum geht, ein komplexes Thema zu strukturieren. Ich selbst erstelle für größere Texte meistens eine Mindmap, bei kürzeren Artikeln genügen mir Stichworte, gegliedert in Punkte und Unterpunkte, auf einem Blatt Papier.

Hilfreich kann es sein, für die erste grobe Gliederung auf ein standardisiertes Format zurückzugreifen, wie zum Beispiel:

1. Ausgangslage (Was ist die Situation?)
2. Lösung (Was ist zu tun?)
3. Kritische Erfolgsfaktoren (Worauf sollte man ganz besonders achten? Welche Probleme tauchen typischerweise auf? Was sind typische Fehler, Irrtümer, Vorurteile?)
4. Fazit + Ausblick

Ordnen Sie die in Schritt 2 gesammelten Aspekte (Hauptpunkte und Unterpunkte) dieser Grobgliederung zu. Auf diese Weise erhalten Sie eine inhaltlich nachvollziehbare Struktur, die das Gerüst Ihres Artikels bildet.

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